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Bei der Hyperthyreose handelt es sich um eine Überfunktion der Schilddrüse. Diese wird in der Regel hervorgerufen durch eine gutartige Entartung (Hyperplasie, Adenom) des Schilddrüsengewebes. Nur in ganz seltenen Fällen können bösartige Krebszellen (Karzinom) nachgewiesen werden. Durch eine erhöhte Konzentration der Schilddrüsenhormone ist der Stoffwechsel und damit der Energieverbrauch stark gesteigert. Betroffen sind meistens ältere Katzen ab einem Alter von 12 Jahren.

 

Klinische Symptome

Typischerweise zeigen betroffene Katzen starken Gewichtsverlust, obwohl sie grossen Hunger haben und immer fressen. Häufig haben die Patienten eine erhöhte Herzfrequenz und leiden unter Bluthochdruck oder Verhaltensänderungen (Unruhe, Nervosität). Erkrankte Katzen können auch plötzlich auftretende Aggressivität zeigen. Erbrechen und Durchfall sowie mattes und struppiges Fell sind weitere typische Symptome der Erkrankung.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt über einen einfachen Bluttest. Um die Folgen der Erkrankung einschätzen zu können, wird ein komplettes Blutbild angefertigt (inklusive Nieren-, Leberwerte, etc.). Ein erhöhter T4-Wert (Schilddrüsenhormon) gilt zusammen mit den klinischen Symptomen als diagnostisch.

Therapie

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten. Je nach Ausmass der Krankheit, Möglichkeiten des Besitzers und Kooperation der Katze wird die passende Option ausgesucht.

Die Standardtherapie bei vielen Tieren ist die medikamentelle Dauertherapie, welche die überschüssige Hormonproduktion hemmt. Andernfalls gibt es eine spezielle Futterdiät (Jod-frei) oder eine Radiojodtherapie. Entartetes Schilddrüsengewebe kann auch chirurgisch entfernt (Thyreoidektomie). Eine Operation wird in der Regel dann durchgeführt, wenn nur eine Seite der paarig angelegten Schilddrüse betroffen ist oder die Schilddrüse bösartig verändert ist.

Prognose

Eine regelmässige Nachkontrolle der Blutwerte ist wichtig. Nach Therapiestart wird eine Kontrolle nach 3-4 Wochen empfohlen, später sind Laborkontrollen alle 3 Monate oder bei Verschlechterung des Zustands angezeigt. Viele Katzen können bei strikter Therapie und guter Bereuung noch einige Jahre mit der Erkrankung leben. Erfolgt keine Therpie, versterben die Katzen häufig innert weniger Monaten durch Herzversagen, Verhungern, Nierenversagen oder an anderen Organschäden.